Mallorca Tag Sechs – Cuevas del Drach am Regentag und essen im Cellar

Bisher hatten wir dem Wetter viel Glück. Nie zu warm, nie zu kalt, genug Sonne (für mich zu viel) und kein Regen, obwohl dieser schon für Tag 4 und 5 angekündigt war. Am Donnerstag aber hat es den ganzen Tag mal mehr mal weniger stark geregnet, erst am Abend so gegen 19 Uhr hat es langsam aufgehört. Und was macht man an Regentagen? Man besucht einen Ort, der vom Wetter unabhängig ist. Zur Wahl standen das Aquarium in Palma oder die Cuevas del Drach – die Drachenhöhlen. Wir haben uns für die Höhlen entschieden, schliesslich hatten wir mit Tabaluga auch einen Drachen dabei. Vorher wollten wir noch die Can Sureda (oder hier) besuchen, die von Peter Maffay mitgegründet wurde. Nur gefunden haben wir sie nicht. Die Wegbeschreibungen sind dürftig.

Die Drachenhöhlen liegen bei Porto Christo, was wie so viele Ziele von Inca ungefähr eine Stunde Fahrt entfernt liegt. Die Karten hatten wir bereits online bestellt, wir mussten nur noch rechtzeitig zur gebuchten Führung am Eingang zur Höhle stehen. Der Parkplatz ist groß und kostenfrei. Vor dem Eingang hieß es zu erst Schlange stehen.  Tipp: wer die Höhlen unbedrängt erkunden möchte, sollte sich ans Ende Schlange stehen, denn in der Höhle werden sich mehrere Staupunkte von Wartenden und Fotografierenden bilden. Wer schöne Bilder von den Höhlen haben will, sollte sich online welche ansehen oder Postkarten kaufen. Smartphone und Kompaktkameras sind da unten eher ungeeignet, zumal das Blitzen verboten ist. Leider auch die Benutzung von Stativen, was es auch mit größeren Kamerasensoren schwer macht, gescheite Bilder zu machen. Ich habe mich natürlich dem Klischee des Touristen hingegeben und trotzdem welche gemacht. Wer das möchte, sollte sich ebenfalls ans Ende der Schlange stellen. Am Ende der Höhle wartet ohnehin das Musikprogramm und alle treffen wieder aufeinander. Los geht es auch erst, wenn der letzte Besucher eingetroffen ist. Man verpasst also nichts, wenn man ganz entspannt mit der Nachhut durch die Höhlen kraxelt. Die letzte Höhle ist ein bestuhlter Konzertsaal mit See, auf dem auf Ruderbooten klassische Musik gespielt wird. Im Anschluss kann man die letzten 100m zum Aufstieg aus den Höhlen mit dem Boot fahren   (da gehen sehr viele Personen rein, man muss anstehen, aber die Schlangen sehen schlimmer aus, als sie sind. Auch hier lohnt es sich, entspannt sitzen zu bleiben). Der anschliessende Aufstieg führt direkt ins Freie zur Gastronomie. Insgesamt hat das alles zusammen etwas mehr als eine Stunde gedauert. Da die Höhlen wirklich sehr schön sind, sollte man das einmal gemacht haben, wenn man schon mal auf der Insel ist und man einen Regentag hat.

So eine Höhle macht hungrig. Ausgesucht hatten wir uns das El Pati, leider standen die Öffnungszeiten nicht dabei und es war erst ab 19 Uhr geöffnet. Dafür hätten wir noch 2 Stunden warten müssen. Bei schönem Wetter kein Problem, bei Regen eher langweilig. Das Restaurant zu finden ist allerdings ein Abenteuer, denn im geschlossenen Zustand ist kaum zu erkennen. Ich bin mir aber sicher, dass wir hier eine der Perlen auf der Insel gefunden haben. Dann vielleicht bei unserer nächsten Reise. Wir haben dann probiert irgendein offenes Restaurant zu finden. Auf Mallorca gibt es davon sehr viele und es scheinen sich zwei Merkmale rauszubilden; es gibt die mit geradezu lächerlich großen Werbetafeln und -beleuchtungen und die, die man nicht mal erkennt, wenn man davor steht. Und es  gibt die, die den ganzen Tag geöffnet haben und jene, die erst in den Abendstunden öffnen. Erstere scheinen eher auf Touristen fokussiert zu sein, Zweitere auf Einheimische und jene, die sich gegen das Klischee des Touristen stellen wollen. Beides ist weder eine Garantie für gutes oder schlecchtes Essen. Tausende Erfahrungsberichte zeigen, dass selbst die „Fallen“ ein gutes Erlebnis bereiten. Das ist doch eher positiv. Dennoch habe ich den Eindruck, dass sich die Perlen eher in der zweiten Gruppe von Restaurants befinden. :)
Aber wir konnten kein rechtes Ziel finden, daher sind wir zurück zum Bungalow gefahren, um das noch später öffnende Restaurant Celler Ca’n Marron zu besuchen. Das macht sogar erst um 20 Uhr auf. Aber das Warten lohnt sich. Und es handelt sich tatsächlich um einen Keller. Wunderschön urig. Der Boden hat ein gehöriges Gefälle, es ist eng und schummerig, einfach sehr schön. Die Bedienung hat uns freundlich bergüßt und uns direkt in einem dreisprachigen Mix mit Händen und Füßen die Karte erklärt. Die liegt auf Mallorquinisch und Spanisch vor. Und auch sie sprach auch eher Mallorquinisch als Spanisch oder Englisch. Aber das hat wunderbar geklappt. Zusätzlich zu den Gerichten auf der Karte gibt auch Tagesgerichte. Für das Kind gab es die obligatorischen Patatas Fritas mit Geflügelkroketten und für uns die knusprige Spanferkelhaxe mit einer Art Kartoffel Zwiebel Gratin. Dazu eine Flasche Mont Ferrux. Zum Abschluss noch ein Mandelsorbet und einen Cafe Cortado. Es ist eine sehr bodenstänidge Küche, irgendwie grob und doch fein. Sehr lecker. Küche und Service sind super abgestimmt, wir mussten weder lange warten noch wurden wir irgendwann vergessen. Das Restaurant war mäßig gefüllt, aber auch am Tag drauf, als der Laden voll war, war es nicht anders. Es verirren sich wenig Touristen in den Celler, man trifft hier eher Einheimische. Es ist vielleicht ganz gut, dass man auch dieses Restaurant nicht sofort erkennt, wenn man direkt davor steht. Und wenn man es gefunden hat, könnte man es auch für geschlossen halten. Wer in Inca residiert sollte dort in jedem Fall einmal einkehren. Und wer auf Mallorca ist, sollte sich einen Besuch vormerken, hier bekommt ihr echte mallorquinische Küche und einen vorbildlichen Service. Und das auch noch ausgesprochen günstig: Die Rechnung am ersten Abend für drei Personen belief sich auf 55 Euro. Gebt reichlich Trinkgeld!

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